Dienstleistungs- und Strategiezentrum
Ein positives Beispiel zur Selbstverwaltung in der privaten Forstwirtschaft ist die 2009 gegründete Forstwirtschaftliche Vereinigung Altmark, ein übergeordneter Zusammenschluss als Dienstleistungs- und Strategiezentrum für Forstbetriebsgemeinschaften und Einzelbetriebe in Sachsen Anhalt.
Nach der Wiedervereinigung und der darauf folgenden Gründung von Forstbetriebsgemeinschaften waren kaum merkliche Holzerlöse für die Kiefer im Industrie- und Sägeholzbereich in der Region der Altmark (östlich von Wolfsburg) zu erzielen. Bisher betreute
und unterstütze das Land Sachsen-Anhalt mit seinem forstlichen Personal die mehr oder weniger leistungsfähigen Zusammenschlüsse und Einzelbetriebe. Die Forstbetriebsgemeinschaften konnten kaum eigene Erlöse erwirtschaften und die Waldbesitzer waren nicht bereit Ihr Holz unter Wert zu verkaufen. Finanzielle Mittel und Rücklagen konnten auf Grund der schlechten Holzmarktlage seit der Gründung der FBG‘en nicht oder kaum gebildet werden.
Die Situation änderte sich erst mit der Inbetriebnahme des OSB-Werkes von Glunz in Nettgau 2001 und dem Zellstoffwerk in Stendal 2004. Große holzverarbeitenden Industriebetrieben standen mehr oder weniger gut organisierte FBG‘en gegenüber, bei denen entsprechend die Aufgabenfülle erheblich zunahm. Des Weiteren zog sich das Land Sachsen-Anhalt langsam aus der intensiven forstlichen Betreuung des privaten Waldbesitzes zurück.
Lösungsansatz
Im Jahr 2009 kam es zur Gründung der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Altmark, nachdem seit 2003 Gespräche und Vorbereitungen hierzu gab. Zu den Mitbegründern zählten vier FBG‘en („Hans-Jochen-Winkel“, „Kalbe/Milde“, „Heidberg“, „Altmark-Fleetmark“) und drei
Privatwaldbetriebe mit zusammen ca. 14.000 ha. Am Anfang standen zwei Kernaufgaben an, den gemeinsamen Holzanfall zu vermarkten und mit unterstützenden Dienstleistungen den FBG‘en zu helfen und diese im operativen Geschäft zu entlasten.
Heute sind zwei Mitarbeiter fest angestellt. Geschäftsführer auf honorarbasis und Mitbegründer ist Frank Fischer xx Jahre alt , gelernter xx aus Ort?
Da es für Forstbetriebsgemeinschaften und -vereinigungen keine Softwarelösungen von der Stange gibt, setzte sich Fischer mit einem EDV-Dienstleister zusammen und entwickelte eine Software, mit der heute alle relevanten Aufgaben erledigt werden.
Für die Mitglieder wird ein über drei Leistungsbausteine abgestuftes Modell angeboten. In der Grundgebühr sind beispielsweise Angebotseinholung und Holzverkauf, -, Werksverträge auf Grundlage von Sammelverträgen, Regieverträge und anderes enthalten. Die weiterführenden Bausteine gehen bis zur Rechnungserstellung auf Grundlage von Holzbüchern, der Gutschrifterstellung für den einzelnen Waldbesitzer und einer Finanzbuchhaltung, inklusive Umsatzsteuervoranmeldung für den Einzelbetrieb.
Aussichten Die Aufgaben und die Anforderungen steigen stetig an. Aktuell zählen 12 FBG‘en und vier Privatwaldbetriebe zu den Mitgliedern mit einer Gesamtfläche von 25.000 ha.
Für das Jahr 2014 stehen 82.000 Fm Holz unter Vertrag. Ein Ende ist nicht absehbar. Auch wächst die Nachfrage nach Dienstleistungen für die FBG‘en und deren Unterstützung bei Ihrer strategischen Ausrichtung. Es gilt, Know-how, Wissenschaft und Entwicklung in der Forstwirtschaft auch für die FBG‘en ein- und umzusetzen, damit hier effektive Arbeitsabläufe für alle Marktpartner geschaffen werden.
Nach dem Eisbruch 2010, welcher die Effektivität und Leistungsfähigkeit der FWV für die Jahre 2011 und 2012 als „junges Unternehmen“ hart auf die Probe stellte, hat sich die FWV konsolidiert.
Foto: Frank Fischer
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